Liedtexte

Jahnstadion

Hymne

 

Bayernlied                                              Max Kunz(1812-1875)

Gott mit dir, du Land der Bayern,
deutsche Erde, Vaterland!
Über deinen weiten Gauen
ruhe Seine Segenshand!
Er behüte deine Fluren,
schirme deiner Städte Bau
Und erhalte dir die Farben
Seines Himmels, weiß und blau

Gott mit dir, dem Bayernvolke,
dass wir, uns’rer Väter wert,
fest in Eintracht und in Frieden
bauen uns’res Glückes Herd!
Dass mit Deutschlands Bruderstämmen
einig uns ein jeder schau
und den alten Ruhm bewähre
unser Banner, weiß und blau!

 

Bayern und Religion

 

Wessobrunner Gebet                              Hans Pritschet (*1958)

„Das erfuhr ich unter den Menschen als der Wunder größtes,
Dass die Erde nicht war, noch der Himmel über ihr,
Noch Baum noch Berg,
Noch […] irgend etwas, noch die Sonne nicht schien,
Noch der Mond nicht leuchtete, noch das herrliche Meer.

als da nichts war von Enden und Grenzen,
da war der eine allmächtige Gott, der Männer mildester,
da waren auch viele göttliche Geister mit ihm.
Und der heilige Gott […]

Gott, Allmächtiger, der Du Himmel und Erde erschaffen hast und den Menschen so viele gute Gaben gegeben hast, gib mir in Deiner Gnade rechten Glauben und guten Willen, Weisheit und Klugheit und Kraft, dem Teufel zu widerstehen, und das Böse zu meiden und Deinen Willen zu verwirklichen.“

Leih aus deines Himmels höhen               Christoph W.Gluck (1714-1787)

Leih´ aus deines Himmels Höhen uns,

o Gott, ein gnädig Ohr!
Bis zu deinem Thron empor
steige deiner Kinder Flehen!
Du allein aus ew´ger Gnade kennst und gibst, was uns gebricht,
und auf unsers Lebens Pfade bist du Trost und Heil und Licht.
Dir ist ganz die Zukunft helle gleich der Zeit, die längst verrann.
Sieh, an deines Tempels Schwelle steht das Volk und betet an.

 

 

 

 

Bayern und Natur

 

Es hat geflammt die ganze Nacht             Josef Rheinberger(1839-1901)

 

Es hat geflammt die ganze Nacht am hohen Himmelsbogen,

wie eines Feuerspieles Pracht hat es die Luft durchflogen;

und niedersank es tief und schwer mit ahnungsvoller Schwüle;

ein dumpfes Rollen zog daher und sprach von ferner Kühle.

Da fielen Tropfen warm und mild wie lang erstickte Tränen;

Die Erde trank doch ungestillt blieb noch ihr heißes Sehnen.

Und sieh der Morgen steigt empor, welch Wunder ist geschehen?

In ihrem vollen Blütenflor seh ich die Erde stehen.

Oh Wunder, wer hat das vollbracht? Der Knospen spröde Hülle,

wer brach sie auf in einer Nacht zu solcher Liebesfülle?

O still, o still und merket doch der Blüten scheues Bangen!

Ein roter Schauer zittert noch um ihre frischen Wangen.

O still und fragt den Bräutigam, den Lenz, den kühnen Freier,

der diese Nacht zur Erde kam nach ihrer Hochzeitfeier!

 

 

Herbstgesang                                          Josef Rheinberger(1839-1901)

Still ist’s im Wald geworden,
wo sonst so freudenvoll
rings von den Tannenborden
der Vögel Sang erscholl.
Ach! soll kein Lied verschönen
dem Lenz den frühen Tod?
Ach! will kein Klang mehr tönen
mild in des Scheidens Not?

Kein Vöglein trift die Weise,
wie treu’s auch blieb dem Wald;
wie traurig auch und leise
sein Sterbelied erschallt.
Der Sturm nur in den Wipfeln,
der weiß den rechten Ton:
Horch! wie’s von allen Gipfeln
im Chor erbrauset schon!

Der selbst die schönen Tage
begleitet Schritt für Schritt,
horch! wie in hehrer Klage
nunmehr er träumet mit!
Und wie er’s muss verkünden
mit bängstem Schmerzensschrei,
dass ach! in allen Gründen
der Lenz, der Lenz vorbei!

 

Vollmondzauber                                     Josef Rheinberger (1839-1901)

Mondlicht wogt in sanften Fluten

endlos übers Talgefilde.

Zauberhafte Nachtgebilde,

die in weiten Schluchten ruhten,

heben sich wie Traumgestalten

aus der Felsen rauen Falten.

 

Geisterhafte Wogen spritzen,

bogenweise sich zerschellend,

tosend auf und nieder schwellend,

aus den fernen Felsenritzen.

Durch die stillen Auen gleiten

ruhelos bewegte Wogen.

Von den Wellen angezogen

leuchtende Gestalten schreiten

durch den Gischt der Wellenschäume,

lichtbegabte leichte Träume.

 

In den Wirbeln rasch versinkend,

aus den Strudeln wieder winkend,

dass im Wellenzug behände

sich ein Weilen, Flieh’n ohn‘ Ende

immer nur dem Auge milde

bietet weit durchs Talgefilde;

mit den Elfen, die dort ruhten,

Mondlicht spielt in Silberfluten.

 

Ich sah einen hohen, schwarzen Wald               Patrick Ehrich (*1976)

Ich sah einen hohen, schwarzen Wald.

Die Nacht darüber.

Kein Sternlein, strahlt

Wolken, durch wildgerissne Wolken

Dämmert des Mondes, rote Spur

 

Unheimlich ists,

so verlassen sein,

kein Heimat haben,

kein Mütterlein.

 

Weitum im All keine Lieb‘, kein Brot.

Kein Stern strahlt.

Aus dunklem Gebüsch ragt der Tod.

 

Bayerische Komponisten

 

Si Puer cum puellula                                       Carl Orff(1895-1982)

Wenn ein Junge mit einem Mädchen
sich in einem kleinen Zimmer trifft,

umarmen sie sich glücklich.

Die Liebe wächst
auf beiden Seiten gleichermaßen
und wenn die Schamschwelle fällt
beginnt ein unbeschreibliches Spiel
mit Mündern, Armen und Lippen.

 

Si puer cum puellula morraretur in cellula

Felix coniunctio

Si puer cum puellula morraretur in cellula

Felix coniunctio

Amore suscrescente, pariter e medio

Amore suscrescente, pariter e medio

Avulso procul tedio,

avulso procul tedio.

Fit ludus ineffabilis, membris, lacertis, labibis,

fit ludus ineffabilis, membris, lacertis, labibis.

Si puer cum puellula morraretur in cellula

Felix coniunctio

 

Eine gantz neu Schelmweys                              Max Reger (1873-1916)

 

Wir Schelmbe sind ein feiner Hauff,

da kann kein Herrgott wider auf.

Die Welt ist voll von Unserm Preiß,

seit Adam stahl im Paradeys.

Uns bleibt kein Geldt in unsern Sack,

wir sind ein fürnemb Lummpenpack.

Wir han das Allergrößt Gefolg,

kein Fürst und Herzog hat ein solch.

Zu keinen Diensten taugen wir

Als für dem edlen Malvesier.

Dem tun wir fröhnden und nit faul:

Ein jede Flaschen findt ihr Maul.

Wir han nit Weib,

wir han nit Kindt,

wir sind die rechten Sausewind.

Und lässt uns eine Dirn nit ein,

die ander wird so süßer sein.

Wir schieren umb kein Pfaff uns nit,

wir han uns eigenen Segen mit.

Und pfeifen wir am letzten Loch:

Der Teufel nimpt in Gnad uns doch.

 

Berühmte Gebäude in Bayern:

Walhalla und das Festspielhaus in Bayreuth

 

Teutscher Bardengesang                Joseph Hartmann Stuntz (1793-1859)

 

Brüder vom deutschen Bunde,

höret die Freudenkunde,

neu erklingt der Bardengesang,

der von je für Tugend erklang.

Deutscher Brust entströmen Lieder,

Jubel tönt der Hörnerschall,

und es tönt das Echo wieder

zur Walhalla aus dem Thal.

Deutsch begrüßt er deutsche Helden

aus dem nah und fernen Gau,

welche einst zu Deutschland zählten,

hier vereint bei Weiß und Blau.

 

******Pause******

 

 

Volkslieder aus Bayern

 

Zottelmarsch

 

Als wir jüngst in Regensburg waren        Hans Pritschet (*1958)

Als wir jüngst in Regensburg waren,

sind wir über den Strudel gefahren,

da warn viele Holden,

die mitfahren wollten. (Ja schaut nur:)

Schwäbische, bayrische Dirndel, jucheirassa,

muss der Schiffsmann fahren.

 

Und vom hohen Bergesschlosse

 kam auf stolzem schwarzem Rosse

 adlig Fräulein Kunigund,

 wollt mitfahren über Strudels Grund.

Schwäbische, bayrische…

 

„Schiffsmann lieber Schiffsmann mein,

 sollt´s denn so gefährlich sein?

Schiffsmann sags mir ehrlich,

ists denn wirklich so gefährlich?“

Schwäbische, bayrische…

 

„Wem der Myrtenkranz geblieben,

landet froh und sicher drüben;

wer ihn hat verloren,

ist dem Tod erkoren.“

Schwäbische, bayrische…

 

Als sie auf die Mitt gekommen,

kam ein großes Nix geschwommen,

nahm das Fräulein Kunigund

mit sich auf des Strudels Grund.

Schwäbische, bayrische…

 

Und ein Mädchen von zwölf Jahren

ist mit über den Strudel gefahren.

Weil sie noch nicht lieben kunnt,

so fuhr sie sicher über Strudels Grund.

Schwäbische, bayrische Dirndel, jucheirassa,

muss der Schiffsmann fahren.

 

Frankenlied                                            Lorenz Schlerf (1896-1974)

 

Wohlauf, die Luft geht frisch und rein,

 wer lange sitzt, muss rosten.

Den allerschönsten Sonnenschein

lässt uns der Himmel kosten.

Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid

der fahrenden Scholaren,

ich will zur schönen Sommerzeit

ins Land der Franken fahren. Valleri, vallera.

Der Wald steht grün, die Jagd geht gut,

schwer ist das Korn geraten.

Sie können auf des Maines Flut

die Schiffe kaum verladen.

Bald hebt sich auch das Herbsten an,

die Kelter harrt des Weines,

der Winzer Schutzherr Kilian

beschert uns etwas Feines. Valleri, vallera.

Zum heil´gen Veit von Staffelstein,

bin ich empor gestiegen

und seh die Lande um den Main

zu meinen Füßen liegen.

Von Bamberg bis zum Grabfeldgau

umrahmen Berg und Hügel

die breite, stromdurchglänzte Au,

ich wollt, mir wüchsen Flügel. Valleri, Vallera.

 

Horch, was kommt von draußen rein                Christian Heiß (*1967)

 

Horch, was kommt von draußen rein? Hollahi, hollaho!

Wird wohl mein Feinsliebchen sein, hollahiaho!

Geht vorbei und schaut nicht rein, hollahi, hollaho!

Wird’s wohl nicht gewesen sein, hollahiaho!

Leute haben´s oft gesagt, hollahi, hollaho!

Was ich für ein Mädel hab, hollahiaho!

Lass sie reden schweig‘ fein still,

 hollahi, hollaho!

Kann ja lieben, wen ich will, hollahiaho!

Wenn mein Schätzel Hochzeit macht, hollahi, hollaho!

Ist für mich ein Trauertag, hollahiaho.

Geh dann in mein Kämmerlein, hollahi, hollaho!

Trag den Schmerz für mich allein, hollahiaho!

Wenn ich dann gestorben bin,

 hollahi, hollaho!

(dann) trägt man mich zum Grabe hin! hollahiaho!

(aber) setzt mir keinen Leichenstein!

hollahi, hollaho!

Rote Rosen (und) Vergiss nicht mein!

 

Das Lieben bringt groß Freud                          Max Reger (1873-1916)

 

Das Lieben bringt groß Freud,

es wissen’s alle Leut‘;

weiß mir ein schwarzbraun Mägdelein,

mit zwei schwarzbraunen Äugelein,

das mir mein Herz erfreut.

Sie hat schwarzbraune Haar!

dazu zwei Äuglein klar; ihr sanfter Blick,

ihr Zuckermund hat mir das Herz im Leib verwund’t.

Ein Brieflein schrieb sie mir,

ich soll treu bleiben ihr;

drauf schickt´ ich ihr ein Sträußelein

von Rosmarin und Nägelein,

sie soll mein eigen sein.

Mein eigen soll sie sein, kein´m And´ren mehr als mein!

So leben wir in Freud und Leid,

bis Gott uns voneinander scheid´t,

dann Schatz leb´ ewig wohl!

 

Der Wendelstoa                                      Joseph Renner (1868-1934)

 

Glaubt mir, dass i oft moan (meine), triaritra rai traira,

über mein Wendelstoa (Wendelstein), triari trara,

geht ma koa (kein) andrer Platz, trarai rai traira,

er ist mein größter Schatz, trarai raira trallera! tralalala.

Droben, da thuats mi freun,triaritra rai traira,

Singa und Juche schrein, triari trara,

drob’n wo’s kloa (kleine) Kircherl steht, trarai rai traira,

und’s Völkerl umi (herum) geht, trarai raira trallera! Tralalala.

Wenn i erst außi (hinaus) schau,triaritra rai traira,

wo’s Lüfterl is schö blau, triari trara,

siech (sehe)  i die Stadt so schön, trarairai traira,

mit die zwoa (zwei) Kirchtürm steh, trarai raira trallera! tralalala.

 

Es muss ein Sonntag gwesen sein             Toni Sulzböck (1922-1994)

 

Es muss ein Sonntag g’wesen sein, ein Tag voll hellem Sonnenschein. Es war ein Glückstag ganz gewiss, wie unser Bayernland entstanden ist. 

Die Zugspitz und der Wendelstein, wo könnt es sonst noch schöner sein? Mein Lied klingt aus der Felsenwand, zum Lobe dir, mein Bayernland.

 

Es muss ein Sonntag g’wesen sein, ein Tag voll hellem Sonnenschein. Es war ein Glückstag ganz gewiss, wie unser Bayernland entstanden ist. 

Die Isar schlingt ihr grünes Band, durch dieses schöne, stolze Land. Die Gipfel weiß, der Himmel blau, es lacht mein Herz, wohin ich schau.

 

Es muss ein Sonntag g’wesen sein, ein Tag voll hellem Sonnenschein. Es war ein Glückstag ganz gewiss, wie unser Bayernland entstanden ist. 

 

 

Freude am Dialekt

 

Ist das die da, die die dode Dido gibt?               Franz Lachner (1803-1890)

 

Ist das die da,

ist das die da,

die die dode Dido gibt?

 

 

Ist das die da,

ist das die da,

die die dode Dido gibt?

 

 

Hoit Du Dei Mei                                              Alex Haas (*1962)

Halt deinen Mund, Spezi.

Ich kann das, halt deinen blöden Mund.

Bleib mir ja weg mit deinem Blödsinn!

 

Absolut kaputtes Zeug.

Das hat mir noch keiner gesagt,

wirklich niemand, noch nie gesagt.

Frag halt, Depp!

Niemand hat mir je was gesagt,

jetzt schau ich saudumm.

Was machen wir jetzt?

Was können wir machen?

Was machen wir jetzt mit dem Unfug?

Es ist schon alles kaputt.

Komm, Spezi, wir gehen noch einen heben. Ich mag nur ein Weißbier.

Mit dem Hellen kannst du mich jagen.

Spezi, dann trinken wir noch zwei Mass.

Wir gehen einen heben..

Hoit dei Mei, hoit, hoit Dei Mei, Spädse.

I ko des, hoit du dei Mei, dei bleds.

Bleib ma fei weg mit deim Schmarrn, mit deim bledn Schmarrn.

Glumpzeigl vareckts.

Des hod ma nu koana ned gsogd,

niamands net, no nia ned gsogd.

Frog hoit, Depp!

Na, niemands net hod mia wos gsagt,

jeds schaug i bläd, sau bläd.

Wos mach ma na jedsd?

Wos kemman no mocha?

Wos mach ma jeds mit dem Schmarrn?

 ’s´is eh scho im Oasch.

Kum, Spädse, ge ma oan hem.

I mog nua a Weißbia.

Mim Hejn konnst mi jong.

Spädse, na trink ma zwoa Maßn aus.

Mia ge ma oan hem, oan hem.

 

 

 

Bayerische Trink- und Esskultur

 

Der Jonas kehrt im Walfisch ein              Josef Rheinberger(1839-1901)

 

Der Jonas kehrt im Walfisch ein, das muss ein sauber Wirtshaus sein!

Salzwasser gibt es da statt Wein, dabei soll einer singen!

Der goldne Karpfen ist mein Fisch, da ist allzeit gedeckt der Tisch,

rein ist der Wein das Bier ist frisch, der Fisch soll mich verschlingen.

 

Der Jonas saß im Walfisch ja, kein Mädel und kein Tanzplatz da,

von Fischbein alles, was er sah, langweilig wars im Ganzen.

Da lob ich mir den schwarzen Bär, von Fischbein nicht die Spur umher

Doch lässt der Bär die kreuz und queer in seinem Bauche tanzen.

 

Im Walfisch wo der Jonas war, stockmäuschenstill das ganze Jahr.

Solch Wasserfisch das ist doch klar, muss allzeit stille schweigen.

Ei, Sapperment dem weißen Schwan, dem hört Ihr meilenweit schon an,

was man Plaisir haben kann an Sang und Flöt und Geigen.

 

Der Jonas ein Prophete war, darum er denn auch offenbar logieren

Kommt ohn viel Gefahr in solchen Wasser schanke.

Jedweder gehet seine Bahn,

ich tanz im Bär ich sing im Schwan

Im Karpfen stoß ich lustig an

Im Walfisch, nein ich danke

ich tanz im Bär ich sing im Schwan

Im Karpfen stoß ich lustig an

Im Walfisch, nein ich danke

 

Ein Lob auf den Gerstensaft

 

 

1.Als Gott, der herr, die Welt gemacht,

will er den Abend feiern und wie er so sein Werk betracht,

sieht er das Land der Bayern.

Die Gerste wirft er in das Feld,

daneben noch den Hopfen und sagt:

„Jetzt san die Bayern g’stellt

die kriag’n an guaten Tropfn,

die kriag’n an guaten Tropfn“

Ja, Ja, das Wasser, ja, das Wasser,

das gibt es überall

mit Gerste und mit Hopfen gmischt,

da schmeckt es ideal!

Das Bier, das Bier gibt Stärke, Mut und Kraft

drum schwärmen alle Bayern so für Ihren Gerstensaft

drum schwärmen alle Bayern so für Ihren Gerstensaft

2.Wir machten eine Weltenfahrt, doch müssen wir bekunden:

Getränke gab es aller Art, sie wollten uns nicht munden,

uns gar nicht munden

Wir sehnten uns so sehr nach Haus

Und reisten treu und bieder

nach München in das Hofbräuhaus,

dort setzen wir uns nieder,

dort setzen wir uns nieder.

Ja, Ja, das Wasser, ja, das Wasser,

das gibt es überall

mit Gerste und mit Hopfen gmischt,

da schmeckt es ideal!

Das Bier, das Bier gibt Stärke, Mut und Kraft

drum schwärmen alle Bayern so für Ihren Gerstensaft

drum schwärmen alle Bayern so für Ihren Gerstensaft

 

 

 

 

3.Wir mussten wegen unsrer Gicht

den Doktor konsultieren.

Der Doktor untersucht und spricht:

„Ich werde euch kurieren,

euch schnell kurieren.“

Ihr macht nun eine Wasserkuhr

gemeinsam alle viere!“

Wir nickten mit dem Kopfe nur

Und gingen dann zum Biere.

Ja, Ja, das Wasser, ja, das Wasser,

das ist im Bier darin;

das ist dann auch in unserm Fall

die beste Medizin.

Das Bier, das Bier,

das wurde gleich beschafft.

Wir macten unsre Wasserkuhr,

mit ehedlem Gerstensaft,

wir machten unsre Wasserkuhr,

mit ehedlem Gerstensaft

4.Wie gings denn in Amerika?

Dort lebte man ganz trocken;

Zwar war genügend Wasser da,

doch konnte das nicht locken,

das konnte nicht locken.

Da sagte man im Weißen Haus:

„Kein Mensch wird uns verspotten;

wir haltens ohne Bier nicht aus;

a Bier wird wieder gsotten.“

Ja, ja, das Wasser, ja, das Wasser,

das wurde eine Qual,

mit Gerste und mit Hopfen gmischt,

da schmeckt es ideal.

Das Bier, das Bier,

gibt Stärke, Mut und Kraft,

drum schwärmt jetzt auch Amerika

für ehehedlen Gerstensaft,

drum schwärmt jetzt auch Amerika

für ehehedlen Gerstensaft.

 

 Die vier Patienten                                            Max Welcker (1878-1954)

 

Mir san net zu beneiden, mit unserm Ach und Weh,

was müssen wir blos leiden, von Kopf bis an die Zeh

I hab das Zipperl

Und i hab Zahnwehs ganze Jahr.

I bin der BauchwehLipperl

Mei Durscht is einfach unheilbar

Mir san vier Bazi Bazi Patienten

Wisst ihr ned Mittel die uns helfen könnten

A falsche Kur, a falsche Kur die richt uns z’grund.

A Bier, A Bier des macht uns gsund.

 

Mir san in’d Apotheken, ham gschildert unser Weh.

Und kriagn zu unserm Schrecken, glei vier Pfund Fliedertee.

Nur glei ins Bett nei und fest schwitzen. Hat der Provisor zu uns gsagt.

Da hat vor lauter deane Hitzn, der Riesendurscht mich furchtbar plagt.

Mir san vier Bazi Bazi Patienten,

wenn mia den Fliedertee nur trinken könnten.

A solche Kur, a solche Kur, die richt uns zgrund

Maßl Bier, Maßl Bier des macht uns gsund.

 

Ins Bad san mir dann komma, es war so im April

Ham viele Bäder gnomma, des war a so a Gfühl

I kann halt gar koa Wasser schlukka

Und i, i kanns halt ned vertragn

I kanns scho garned runter druka.

Und mir bleibts lign in meinem Magn.

Mir san vier Bazi Bazi Patienten.

Wenn mia nur Brunnenwasser trinken könnten

A solche Kur a solche Kur, die richt uns zgrund.

Drei Maß Bier des macht uns gsund.

 

Drum Leute lasst euch sagen, habt Ihr mal ein Wehweh

Dann brauchts koan Doktor fragen und brauchts koan Fliedertee.

Hat eins von euch amal des Zipperl

Hat wer an hohlen Zahn

Und gar so Bauchweh wia der Lipperl, der hört sich unsern Rat jetzt an

Mia san vier Bazi Bazi Patienten

Die rechten Mittel immer nur anwenden

A falsche Kur, a falsche Kur die richt oans zgrund

So sechs Maß Bier machts alle gsund

 

Der Leberkas                                                   Max Welcker (1878-1954)

 

Fest gemauert im Bratreindel

liegt ein wunderbares Brat,

teils vom Rindvieh, teils vom Schweinderl

stammt das schöne Präparat.

In a Bratrohr wird’s geschoben, schnupperst du dann mit der Nas,

wird sie von am Duft umwoben.

Rat’s amal, was ist denn das?

Das ist der Li-, der La-, der Leberkas,

der fein und saftig schmeckt

und Appetit erweckt.

Das ist der Lihihi, der Lehehe, der Leberkas,

der Lilali, der Lebebe, der Leberkas, das Nationalgericht,

in Japan gibt’s das nicht. Nein.

Jüngst ging ich mit einem Maderl

und ich spielt den Kavalier,

vor ein Schweinemetzgerladerl

stand ich Arm in Arm mit ihr,

dort sieht sie die schönsten Dinger

durch das Auslagfensterglas.

Sie zeigt hin mit ihrem Finger,

fragt mich gleich: „Was ist denn das?“

Das ist ein Li-, ein La-, ein Leberkas…

… das Nationalgericht,

 in Kairo gibt’s das nicht. Nein.

Länger wird jetzt nimmer g’sunga;

denn das ist a böse G´schicht;

wir krieg’n plötzlich einen Hunga

von dem Leberkasgedicht;

ja man sollte halt nicht scherzen

mit an so an Schmankerlwort,

sonst bekommt man Magenschmerzen,

drum bestellen wir sofort,

an warmen Li-, an La-, an Leberkas…

…das Nationalgericht,

 in Preußen gibt’s das nicht. Na.