Go, tell it on the Mountain

Weihnachtsprogramm 2014

 

Im Advent bereitet sich die Kirche auf das Kommen des Gottessohnes (lat.: adventus = Ankunft) zur Menschheit vor. Diese Zeit ist geprägt von der Erwartung, dass Christus wiederkommt, von der Vorfreude auf das Fest der Geburt und von der Bereitschaft, sich für die Gegenwart Christi im Alltag zu öffnen.

Mit der Verheißung, dass sie den Erlöser gebären soll, schickt Gott seinen Engel zu Maria, die bereitwillig Ja sagt. So erzählt das Lukas-Evangelium. Franz Biebl hat diese Stimmung in seinem bekanntesten Werk, dem 1964 entstandenen Ave Maria, wunderbar eingefangen. In der von Tomás L. de Victoria vertonten marianischen Antiphon zum Weihnachtsfestkreis Alma Redemptoris Mater wird Maria als Gottesmutter gepriesen.

In das Weihnachtsgeschehen führt das doppelchörige O magnum mysterium von Jacob Handl, auch Jacobus Gallus genannt, der vor allem in Olmütz und Prag tätig war. Das Lukas-Evangelium berichtet auch, dass die Engel, nachdem sie den Hirten auf dem Feld die Nachricht vom neugeborenen Messiaskind ausgerichtet haben, Gott gemeinsam mit den Worten verherrlichen: „Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade“. Mit diesen Textzeilen beginnt der Ordinariumsgesang des Gloria in der Messe, hier in einer Vertonung des japanischen Komponisten Ko Matsushita. Meist berufen sich die Texte zu geistlichen Chorsätzen zum Thema „Frieden“ auf dieses im „Gloria“ enthaltene göttliche Gebot „et in terra pax hominibus“, so auch das Friedenslied von Johann Michael Haydn, das das friedliche Miteinander nach kriegerischen Auseinandersetzungen heraufbeschwört. Den lateinischen Friedensgruß Pax vobiscum hat Franz Liszt in Weimar im Jahr vor seinem Tod komponiert und dem Männergesangverein in Straßburg gewidmet. Der britische Komponist Ivan Moody vereint in seinem Supplication for Peace zwei kurze Gebete der griechisch-orthodoxen Kirche bzw. der slawisch-orthodoxen Kirche. Der Mensch soll sich um sein Seelenheil kümmern, nur so kann auch Gott uns den Frieden schenken.

Nach dem Gloria von Ko Matsushita kommen nun drei weitere Ordinariumsgesänge zu Gehör: ein Kyrie von Charles Gounod und ein Benedictus und Agnus Dei von Josef G. Rheinberger, beide mit obligater Orgelbegleitung.

Howard Goodall ist vor allem bekannt als Musical-und Filmkomponist. 2009 wurde er mit einem Emmy für seine Filmmusik zu Blut, Schweiß und Tränen ausgezeichnet. Aber auch seine Sakralmusik lässt aufhorchen wie die Vertonung des Psalms 23: The Lord is my shephard. Die Antiphon Ubi caritas  von Ola Gjeilo bringt zum Ausdruck, dass in der Liebe des Menschen zum Mitmenschen zugleich die Liebe Gottes zum Menschen sichtbar wird.

Mit Advent- und Weihnachtsliedern in Bearbeitungen des ehemaligen Leiters des Renner Ensembles Bernd Englbrecht und des jetzigen Dirigenten Hans Pritschet sowie einem Arrangement des Spirituals Go, tell it on the Mountain von Vijay Singh schließt das diesjährige Weihnachtsprogramm des Renner Ensembles.

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