Kirchenkonzert im Kloster Weltenburg am 27.9.2014 um 19 Uhr

Cantate Domino Kirchenkonzert des Renner Ensembles 2014 Mit einer Vertonung der ersten Verse des Psalms 96 „Singt dem Herrn ein neues Lied“ von Hans Leo Hassler beginnt das geistliche Konzert des Renner Ensembles, das im ersten Teil durch das Kirchenjahr führt: Die Ankunft des Herrn (Advent) wird im Ave Maria, dem bekanntesten Werkvon Franz Biebl angekündigt, das 1964 entstand. In das Weihnachtsgeschehen führt die doppelchörige Motette O magnum mysterium von Jacob Handl, auch Jacobus Gallus genannt, der vor allem in Olmütz und Prag tätig war. O Domine Jesu Christe von Antoine Brumel wird meist in der Buß- und Passionszeit gesungen. Am fünfzigsten Tag nach dem Ostersonntag endet mit dem Fest Pfingsten – der Name ist von dem griechischen Wort Pentecoste (=50) abgeleitet -liturgisch die Osterzeit. An diesem Tag wird das von Christus angekündigte Kommen des Heiligen Geistes gefeiert, dabei erklingt der Hymnus Veni Creator Spiritus, hier in einer Vertonung von Hector Berlioz. Der lateinischen Motette In te Domine speravi von Josquin Desprez zum 12. Sonntag im Jahreskreis liegt im Original eine weltliche Frottole mit ironisch gemeintem Psalm-Zitat zugrunde. Darin erinnert Josquin seinen damaligen Arbeitgeber, den Kardinal Ascanio, an eine noch nicht erfolgte Bezahlung seiner Dienste. Kurz vor dem Ende des Kirchenjahrs wird in den Novembertagen besonders an die Vergänglichkeit des Menschen erinnert. 1869 komponierte Peter Cornelius die Trauergesänge op. 9. Dabei verwendete er bekannte Melodien wie das „Ach wie nichtig, ach, wie flüchtig“ von Michael Franck (1652). Am Ende des Zyklus steht die Vertonung des „Von dem Dome, schwer und bang“ aus Friedrich Schillers Glocke. In der Weltenburger Klosterkirche findet man viele Fresken zu Ehren der Gottesmutter, z.B. die Krönung Mariens im Deckenfresko und die Aufnahme Mariens in den Himmel im Presbyterium. In unserem Programm preisen die Marienmotetten Ave Maria von Josef G. Rheinberger und Tota pulchra es von Maurice Duruflé die Gottesmutter.Ein Zeitgenosse des komponierenden Weltenburger Benediktinermönchs Benno Grueber (1759-1796) ist Franz X. Schnizer, ebenfalls ein Benediktiner, aber im Reichsstift Ottobeuren tätig. Seine Orgelsonaten zählen zu den schönsten Kompositionen des bayerischen Rokoko. Der Psalm 121 – nach Zählung der Septuaginta der 122. Psalm und hier in einer Vertonung von Darius Milhaud – gehört zu den Wallfahrtsliedern, die vermutlich ursprünglich von Pilgern gesungen wurden. Der Psalm 150 bildet den Abschluss aller Psalmen und wird oft als Schluss-Halleluja bezeichnet. Thomas Humbs reiht sich in die große Komponistenschar ein, die diesen Psalm in Töne gesetzt hat und damit zum Lob Gottes und seiner Taten mit verschiedenen Instrumenten aufruft. Kompositionen von Hugo Wolf und Richard Strauss über Gedichte von Eichendorff und Rückert leiten in den Schlussteil des Konzerts über, in dem in Spirituals und Gospels die Hilfe und der Schutz des Herrn erbeten werden.

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